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Bücherverbrennung in Luckenwalde

Luckenwalde. Angehörige der Hitlerjugend verbrennen auf dem Luckenwalder Marktplatz Bücher jüdischer Autor*innen.

Das „Tageblatt“ hat die Aktion am Morgen des 7. April angekündigt. Zwei Tage später berichtet das Blatt stolz über die Bücherverbrennung: Ein Zug aus Hitlerjugend, Jungvolk, Bund Deutscher Mädel und Jungmädelgruppe habe sich, gefolgt von SA- und SS-Einheiten und einer „riesigen Menschenmenge“ mit Barren voller Bücher (vermutlich aus den Schulbibliotheken) in Richtung Marktplatz bewegt, die Bücher dort aufgehäuft und angezündet.

Quelle: Detlev Riemer: Luckenwalde. In: Julius H. Schoeps/Werner Treß (Hg.). Orte der Bücherverbrennungen in Deutschland 1933. Hildesheim 2008, S. 420–422.

Anmerkung: Die Bücherverbrennung in Luckenwalde fand noch vor den bekannten Bücherverbrennungen im Rahmen der vierwöchigen „Aktion wider den undeutschen Geist“ statt, zu der die Deutsche Studentenschaft (DSt) für den Zeitraum vom 12. April bis 10. Mai 1933 aufrief. Höhepunkt dieser Kampagne war die Bücherverbrennung jüdischer, marxistischer und pazifistischer Autor*innen (etwa Karl Marx, Kurt Tucholsky, Heinrich Heine und andere) auf dem Opernplatz (heute Bebelplatz) in Berlin am Abend des 10. Mai 1933.

Weiterführende Links:

Internetseite zur Bücherverbrennung in Berlin

Bibliothek verbrannter Bücher