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Damaliges Deutsches Reich: Bücherverbrennung

Damaliges Deutsches Reich. Als Teil der „Aktion wider den undeutschen Geist“ wurden am Abend des 10. Mai 1933 in verschiedenen Universitätsstädten Deutschlands zahlreiche Bücherhaufen entzündet.

Dabei wurden Bücher von Heinrich Heine, Karl Marx, Erich Kästner, Anna Seghers, Magnus Hirschfeld, Thomas und Heinrich Mann, Irmgard Keun, Sigmund Freud, Carl von Ossietzky, Bruno Traven, Vicky Baum und von vielen anderen verbrannt.

Anmerkung: Nach dem Krieg existierte lange Zeit die Meinung, die Bücherverbrennungen vom 10. Mai 1933 seien auf Initiative des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda geplant und durchgeführt worden. Mittlerweile steht jedoch fest, dass dafür die Deutsche Studentenschaft verantwortlich war. Anders verhält es sich mit einer Vielzahl von Bücherverbrennungen, die nach dem 10. Mai stattfanden. In der Zeit von Mitte Mai bis Oktober 1933 organisierten vor allem der Kampfbund für deutsche Kultur, der Deutschnationale Handlungsgehilfen-Verband, einzelne NSDAP-Ortsgruppen, die Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation (NSBO) sowie die Hitler-Jugend und weitere Jugendorganisationen derartige Aktionen.

In Berlin fand die Bücherverbrennung auf dem Opernplatz (heute Bebelplatz) statt, wo noch heute ein unterirdisches Denkmal an die Aktion erinnert. Dort hielt auch der Reichsminister für Aufklärung und Propaganda, Joseph Goebbels eine berüchtigte Rede, in der er jüdische, linksorientierte und demokratische Autor*innen schmähte. Die Bücherverbrennung, an der Studierende, Hochschulrektoren und Hochschullehrkräfte beteiligt waren, wurde durch sogenannte „Feuersprüche“ begleitet. Allein in Berlin fanden sich 5.000 Studierende zu einem Fackelaufmarsch vor der Bücherverbrennung zusammen, die von geschätzten 80.000 Menschen begleitet wurden.

Weiterführende Links:

Bücherverbrennung

Bibliothek verbrannter Bücher

Erinnerung an die Bücherverbrennungen am „Tag des Buches“