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Adolf-Hitler-Platz in Neuruppin

Neuruppin. Der Schulplatz in Neuruppin wird in Adolf-Hitler-Platz umbenannt.

In der Märkischen Zeitung ist am 20. April 1933 zu lesen: „In Anerkennung der großen Verdienste, die sich der Reichskanzler Adolf Hitler um das deutsche Volk und Vaterland erworben hat, hat die hiesige Polizeibehörde im Einvernehmen mit der NSDAP dem Schulplatz […] die Bezeichnung ‚Adolf-Hitler-Platz‘ gegeben“.

Die Zeitung druckt im Folgenden das schriftliche Einverständnis Hitlers dazu ab. Daran anschließend folgt die Mitteilung, dass die im Stadtteil Kolonie Wuthenow gelegene Lindenallee in „Franz-Seldte-Allee“ umbenannt werde. Schon Anfang April 1933 verleiht die sogenannte Wegepolizeibehörde der im Stadtteil Gildenhall gelegenen Friedrich-Ebert-Straße die Bezeichnung Horst-Wessel-Straße.

Quelle: Märkische Zeitung und Anzeiger für Stadt und Kreis Ruppin vom 20. April 1933.

Anmerkung:  Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden viele Straßen und Plätze umbenannt. Nach einer späteren Verordnung des Reichsinnenministeriums zu Straßenbenennungen vom Juli 1933 war in jeder Stadt die wichtigste Straße oder der zentrale Platz nach Adolf Hitler zu benennen. Dies diente der Machtdemonstration der Nazis und half ihnen, den öffentlichen Raum für sich und ihre Ziele zu besetzen.

Vor allem gemeinschaftlich genutzte Plätze und Gebäude waren für die Nationalsozialisten besonders interessant, da sie als Orte kollektiver Identitätsbildung wirken. Die Straßennamensgebung während des NS stand ausnahmslos im Dienst der nationalsozialistischen Ideologie und des Führerkults. Im Rahmen der Entnazifizierung ab 1945 wurden die Straßen und Plätze, welche einen direkten Bezug zum NS-Regime hatten, häufig wieder umbenannt.

Weiterführende Links:

Franz Seldte

Audiowalk Neuruppin – Station III