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Studiendirektor in Fürstenwalde verhaftet

Fürstenwalde. Am 24. August 1933 wird bekannt, dass Studiendirektor Dr. Tacke aus Fürstenwalde – ein Dissident und ehemaliges Mitglied der SPD und des Reichsbanner – als „Hetzer“ verhaftet wurde.

Bei einer Hausdurchsuchung seien Unterlagen gefunden worden, in denen „unwahre Behauptungen über deutsche Verhältnisse mitgeteilt wurden“. Als Dr. Tacke ins KZ abtransportiert werden sollte, versammelten sich derart viele Menschen vor der Polizeiwache, dass der Abtransport in die frühen Morgenstunden verlegt wurde.

Quelle: Buckower Lokalanzeiger, Zeitung für die märkische Schweiz, Nr. 103 vom 24. August 1933 (38. Jahrgang).

Anmerkung: Sozialdemokrat*innen gehörten neben Kommunist*innen zu den politischen Hauptgegner*innen der Nationalsozialist*innen. Ihre systematische Verfolgung begann bereits unmittelbar nach der Machtübernahme der Nationalsozialist*innen.  In der nationalsozialistischen Presse wurden politische Gegner*innen häufig mit Begriffen wie „Hetzer“ oder ähnlichen Schmähungen verleumdet. Die Mitglieder der beiden Parteien wurden unter diversen Vorwänden und Anschuldigungen verhaftet und in KZs inhaftiert.

Wie in diesem Fall gab es zumindest zu Beginn der NS-Herrschaft hin und wieder den Versuch eines Aufbegehrens eines Teils der Bevölkerung gegen diese willkürlichen Verhaftungen.

Weiterführende Links:

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