Buckow. Der Buckower Lokalanzeiger informiert darüber, dass am 30. Juni 1934 die Sammlung der NS-Frauenschafts-Ortsgruppe Buckow für die Aktion „Kinder aufs Land“ des Hilfswerks „Mutter und Kind“ beginne.
Die für das gesamte Reich vorgeschriebene Sammlung werde bis zum 2. Juli 1934 dauern.
Quelle: Buckower Lokalanzeiger, Zeitung für die märkische Schweiz, Nr. 78 vom 30. Juni 1934 (39. Jahrgang).
Anmerkung: Das Hilfswerk „Mutter und Kind“ wurde 1934 gegründet und hatte die Aufgabe, „arische“ Schwangere und junge Mütter und deren Nachwuchs zu betreuen. Die Arbeit des Hilfswerks wurde überwiegend von ehrenamtlichen Helferinnen der NS-Frauenschaft und der NS-Volkswohlfahrt geleistet.
Die sogenannten Kinderlandverschickungen (KLV) gab es bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts. Dabei wurden sozial bedürftige oder kranke Stadtkinder für einige Wochen zur Erholung zu Pflegefamilien aufs Land geschickt. Die Nationalsozialist*innen führten dieses Angebot fort und weiteten die Anzahl der teilnehmenden Kinder kontinuierlich aus. Während des Zweiten Weltkriegs wurden die Kinder aus bombengefährdeten Städten dann klassenweise in Lagern in ländlichen Gebieten untergebracht, wo sie zum Teil monatelang dem militärischen Drill und der ideologischen Schulung des NS-Regimes ausgesetzt waren.
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