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Letzte Mahnung zum Beitritt in die „Deutsche Arbeitsfront“

Fehrbellin. In der Fehrbelliner Zeitung lädt die Ortsgruppen-Amtsleitung der NS Handwerks-, Handels- und Gewerbeorganisationen (HAGO) alle Erwerbstätigen, Gehilfen, Angestellte und Lehrlinge zu einer öffentlichen Versammlung in den Saal des Hotels „Stadt Magdeburg“ für Donnerstag, den 11. Januar, um 20.30 Uhr ein, um sich in die „Deutsche Arbeitsfront“  (DAF) einzutragen.

Quelle: Fehrbelliner Zeitung: Anzeiger für das Ländchen Bellin und Umgebung; behördliches Publikationsorgan für die Stadt Fehrbellin, Nr. 4 vom 11. Januar 1934 (45. Jahrgang).

Anmerkung: In den Jahren 1932 und 1933 wurde der „Nationalsozialistische Kampfbund für den gewerblichen Mittelstand“ gegründet. Damit versuchte die NSDAP, den Mittelstand an sich zu binden. Im August 1933 wurde dieser Bund im Sinne der Gleichschaltung in die Nationalsozialistische Handwerks-, Handels- und Gewerbeorganisationen (NS-HAGO) überführt und ging zwei Jahre später in der Deutschen Arbeitsfront auf. Seit März 1933 organisierte der „Kampfbund“ Boykottaktionen gegen Warenhäuser, Konsumgenossenschaften und Kapitalgesellschaften, insbesondere gegen die in jüdischem Besitz. Führer der nationalsozialistischen Organisation war Theodor Adrian von Renteln. Im Juli 1933 untersagte die Führung der NSDAP die Boykotte, da man einen Verlust von Arbeitsplätzen und damit eine Verschärfung der Wirtschaftskrise befürchtete.

Nach der Zerschlagung der Gewerkschaften wurde am 10. Mai 1933 die Deutsche Arbeitsfront (DAF) gegründet. Die Mitgliedschaft war „freiwillig, aber erwünscht“. Im Jahre 1942 hatte der  DAF 25 Millionen Mitglieder und war damit die größte Massenorganisation im Dritten Reich, die in alle Bereiche der Wirtschafts- und Sozialpolitik eindrang. Ihr Reichsleiter war Robert Ley.

Weiterführende Links: 

Deutsche Arbeitsfront

Robert Ley

Zerschlagung der Gewerkschaften 1933