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Lindower Stadtverordneter eingekerkert

Lindow. Der demokratisch gewählte Lindower Stadtverordnete August Fischer, Vertreter der KPD, wird verhaftet und in Neuruppin eingekerkert. Er stirbt an den Folgen der Inhaftierung am 29. November 1933.

Zusammen mit August Fischer werden Arnold Dewitz (SPD), Wilhelm Eipel (SPD), Willy Engfer (KPD), Ernst Gentz, Walter Hüning (SPD), Albert Lobach, Karl Richter (SPD) und Adolf Schwerl in sogenannte „Schutzhaft“ genommen.

Quelle: Peter Tresp: Stadtchronik von Lindow (Mark), Lindow 2012, S. 8

Anmerkung: Die sogenannte „Schutzhaft“ war ein wirkungsvolles Instrument der Nationalsozialisten zur willkürlichen Inhaftierung von politischen Gegner*innen. Anfang 1933 kamen vor allem Kommunist*innen, Sozialdemokrat*innen und Juden*Jüdinnen in „Schutzhaft“. Später waren auch andere Personengruppen betroffen. Mit der Reichstagsbrandverordnung vom 28. Februar 1933 wurde eine formaljuristische Grundlage für die „Schutzhaft“ geschaffen.

Die Inhaftierten hatten keinen Anspruch auf rechtlichen Beistand. Es bedurfte keiner Verurteilung durch ein Gericht. Die Zeit der „Schutzhaft“ war völlig willkürlich.

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Schutzhaft