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KPD-Mitglieder im KZ Oranienburg inhaftiert

Woltersdorf bei Erkner. In Woltersdorf bei Erkner werden erneut kommunistische Schriften gefunden.

Auf Anordnung des Landratsamtes werden daraufhin „als Gegenmaßnahme“ zwei frühere KPD Mitglieder verhaftet und im KZ Oranienburg inhaftiert.

Quelle: Fehrbelliner Zeitung, Anzeiger für das Ländchen Bellin und Umgebung, Nr. 128 vom 28. Oktober 1933 (44. Jahrgang).

Anmerkung: Kommunist*innen gehörten – neben Sozialdemokrat*innen – zu den politischen Hauptgegner*innen der Nationalsozialist*innen. Ihre systematische Verfolgung begann bereits unmittelbar nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten. Die KPD selbst wurde zwar nie verboten, aber vollkommen zerschlagen, ihre Mitglieder wurden unter diversen Vorwänden und Anschuldigungen verhaftet und in KZs inhaftiert.

Die in der Zeitungsmeldung genannten KPD Mitglieder wurden nicht für eine ungesetzliche Tat bestraft, die ihnen nachgewiesen werden konnte. Sie erhielten vermutlich wie viele andere auch kein Gerichtsverfahren. Das Landratsamt in Woltersdorf wollte mit der willkürlichen Verhaftung ein Exempel statuieren, damit sich niemand mehr traut, Regimekritik zu äußern.

Das Konzentrationslager Oranienburg war eines der ersten nationalsozialistischen Konzentrationslager und bestand zunächst von März 1933 bis Juli 1934 in einer ehemaligen Brauerei in Oranienburg. Die insgesamt 3.000 Inhaftierten waren vor allem Mitglieder der SPD und KPD, mindestens 16 von ihnen wurden von der Wachmannschaft ermordet.

Weiterführende Links:

Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)

KZ Oranienburg