Beelitz. Der Buckower Lokalanzeiger gibt am 10. Juni 1934 bekannt, dass das Krankenzimmer der Beelitzer Heilstätten, in dem Adolf Hitler 1916 als Verwundeter gelegen habe, „nach langer Suche endlich ermittelt werden konnte“.
Vorarbeiten für eine „würdige Herrichtung des Zimmers“ seien bereits in Angriff genommen worden.
Quelle: Buckower Lokalanzeiger, Zeitung für die märkische Schweiz, Nr. 89 vom 10. Juni 1934 (39. Jahrgang).
Anmerkung: Die Ende des 19. Jahrhunderts als Krankenhaus und Sanatorium entstandenen Beelitz Heilstätten dienten während des Ersten Weltkriegs als Militärlazarett. Im Herbst 1916 wurde dort unter anderem der Gefreite Adolf Hitler behandelt. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden die Heilanstalten erneut in ein Militärlazarett umgewandelt.
Hitler wurde an der Westfront durch einen Granatsplitter am linken Oberschenkel verletzt. Vom 9. Oktober bis zum 1. Dezember 1916 wurde er im preußischen Vereinslazarett vom Roten Kreuz in Beelitz behandelt. Anders als er es darstellte, war er nur wenige Wochen an vorderster Front eingesetzt.
Die Suche und die Herrichtung des ehemaligen Krankenzimmers Hitlers war Teil des inszenierten Personenkultes um die Person des „Führers“. Hitler wurde als „Heilsbringer“ und „Retter des deutschen Volkes“ dargestellt. In vielen Orten wurden Straßen und Plätze nach ihm benannt und er erhielt Ehrenbürger*innenschaften.
Weiterführende Links und Literatur:
Martin Kaule: Brandenburg 1933-1945: Der historische Reiseführer. Berlin 2012. S. 66.