Bad Freienwalde. Vom 3. Bis 6. Dezember 1933 findet in Bad Freienwalde eine von der Ortsgruppe der NS Handwerks-, Handels- und Gewerbeorganisationen (HAGO) organisierte „Braune Messe“ statt.
Quelle: Buckower Lokalanzeiger, Zeitung für die märkische Schweiz, Nr. 119 vom 1. Oktober 1933 (38. Jahrgang).
Anmerkung: Der „Nationalsozialistische Kampfbund für den gewerblichen Mittelstand“, der im August 1933 in die „Nationalsozialistische Handwerks-, Handels- und Gewerbeorganisation“ (NS-HAGO) überführt wurde, hatte das offizielle Ziel den Mittelstand zu stärken. Zu diesem Zweck organisierte die Organisation Boykottaktionen gegen jüdische Warenhäuser und Großunternehmen und zwang Verbandsvorsitzende zum Rücktritt.
Die sogenannten „Braunen Messen“ waren propagandistisch vorbereitete Leistungsschauen der regionalen nichtjüdischen Wirtschaft auf Gauebene. Sie dienten nicht nur dem Aufschwung des wirtschaftlichen Handels, sondern auch dem organisierten Kampf gegen jüdische Geschäfte und Händler*innen, die von einer Teilnahme ausgeschlossen waren und die im Rahmen dieser vielerorts stattfindenden „Braunen Messen“ diffamiert wurden, indem behauptet wurde, dass Juden*Jüdinnen ihre Kund*innen betrügen würden und wer bei einem*einer Juden*Jüdin kaufe, dem deutschen Handel und damit Deutschland schade.
Weiterführende Links und Literatur:
Zur Farbe braun im NS siehe Beitrag zur politischen Farbenlehre
Zur NS-Hago siehe auch: Wolfgang Benz: Geschichte des Dritten Reiches. Bonn 2008. S.47.