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Ausschaltung der SPD in Kirchmöser

Kirchmöser. Weil sie auf der ersten Sitzung der neugewählten Gemeindevertreter von einem sozialdemokratischen Gemeindevorsteher eingeführt werden sollten, verlassen die nationalsozialistischen Gemeindevertreter Kirchmösers die Sitzung.

Am selben Tag wird der SPD-Vorstand Fritz Müller wegen angeblicher Aufwiegelung der Bevölkerung verhaftet und die Ortsgruppe des Reichsbanners aufgelöst.

Quelle: Dahmer Öffentlicher Anzeiger. Zentralblatt für Dahme und Umgegend und für die Landkreise zwischen Jüterbog, Luckenwalde, Baruth, Golßen, Luckau, Sonnewalde, Schlieben, Herzberg, Schönewalde, Nr. 84 vom 8. April 1933 (88. Jahrgang).

Anmerkung: Die SPD gehörte neben der KPD zu den politischen Hauptgegner*innen der Nationalsozialist*innen. Die Funktionär*innen und Mitglieder der Partei wurden von Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft bei der Ausübung ihrer Arbeit behindert und wenig später systematisch verfolgt und in Lagern, Gefängnissen und Konzentrationslagern inhaftiert. Die Partei selbst wurde am 22. Juni 1933 verboten.

Das „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund deutscher Kriegsteilnehmer und Republikaner“ war ein überparteiliches, aber von Sozialdemokrat*innen dominiertes Bündnis in der Weimarer Zeit. Im März 1933 wurde die Organisation verboten. Zahlreiche ihrer Mitglieder wurden systematisch verfolgt und in Konzentrationslager deportiert.

Weiterführende Links:

Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)

Reichsbanner