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Aufruf an die Buckower Radiobesitzer

Buckow. Der Film- und Funkwart der NSDAP-Ortsgruppe Buckow, Tetzer ruft dazu auf, die Rede Adolf Hitlers am 24. Oktober 1933 aus dem Berliner Sportpalast anzuhören. Sie wird auf allen deutschen Sendern übertragen.

Die Rede werde im Linden-Hotel am Markt, im Hotel Märkische Schweiz in der Adolf-Hitler-Straße und in den Räumen der 1. und 2. Klasse der Volksschule öffentlich übertragen. Die Radiobesitzer*innen werden aufgerufen, alle Nachbar*innen und Bekannte ohne Rundfunkgerät zu sich einzuladen, damit alle die „bedeutungsvollen Äußerungen des Führers miterleben können und ganz Buckow (…) den Führer“ hört.

Quelle: Buckower Lokalanzeiger, Nr. 129 vom 24. Oktober 1933 (38. Jahrgang).

Anmerkung: Die Nazis nutzen den Rundfunk von Beginn an als Propaganda-Instrument. Adolf Hitler hielt bereits einen Tag nach seiner Ernennung zum Reichskanzler seine erste Radioansprache, viele weitere folgten zum Teil fast täglich. Das Rundfunkprogramm wurde von Propagandaminister Goebbels persönlich kontrolliert, die Bevölkerung regelmäßig zum gemeinsamen Hören politischer Reden aufgefordert. Zur Verbreitung der NS Propaganda wurde 1933 auch der so genannte „Volksempfänger“ zu einem günstigen Preis auf den Markt gebracht, der es jedem*jeder Deutschen ermöglichen sollte, ein eigenes Rundfunkgerät zu besitzen.

Die damalige Adolf-Hitler-Straße in Buckow ist die heutige Hauptstraße. Relativ schnell nach der Machtübertragung an die Nazis wurden Plätze und Straßen in vielen Gemeinden nach Hitler umbenannt. Bemerkenswert ist, dass Hitler damit bereits zu einer Zeit geehrt wurde, zu der er als Kanzler noch nichts Wesentliches geleistet hatte.

Weiterführende Links:

Rundfunk in der NS-Zeit