Potsdam. Der Kommissar des Gauleiters für den Kreis Potsdam der NSDAP, Freiherr von Dungern, gibt bekannt, dass der bekannte Organist der Potsdamer Garnisonkirche, Professor Otto Becker „arischer“ und nicht – wie Gerüchte behaupten – jüdischer Abstammung sei.
Die „arische“ Abstammung des Organisten und seiner Familie sei durch „umfangreiches Aktenmaterial […] durch Jahrhunderte einwandfrei“ nachweisbar.
Quelle: Buckower Lokalanzeiger, Zeitung für die märkische Schweiz, Nr. 52 vom 27. April 1933 (38. Jahrgang).
Anmerkung: In der nationalsozialistischen Ideologie spielte die „Rassenzugehörigkeit“ eines Menschen eine große Rolle. Mit dem sogenannten Ahnenpass oder „Ariernachweis“, der zur Ausstattung eines jeden Bürgers im Deutschen Reich gehörte, begann die Ausgrenzung von „Nichtariern“ wie Juden*Jüdinnen oder Sinti*zze und Rom*nja. Bestimmte Personengruppen, wie Beamt*innen, Ärzt*innen und Wissenschaftler*innen mussten einen Nachweis über ihre „rein arische Abstammung“ erbringen, um (weiter) ihren Beruf ausüben zu dürfen. Auch viele Unternehmen und ein Teil der Kirchen verlangten einen „Ariernachweis“.
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