Teupitz. Nach einem Festumzug zum von den Nazis sogenannten „Tag der nationalen Arbeit“ versammeln sich die circa 1.000 Teilnehmer*innen auf dem alten Markt. Daraufhin tauft der Teupitzer Bürgermeister Johannes Schäfer den alten Teupitzer Markt auf den Namen „Adolf-Hitler-Platz“. Die Anwesenden bejubeln die Umbenennung.
Der evangelische Stadtpfarrer Rothe, ein Befürworter des Nationalsozialismus, hält die Festrede.
Quelle: Lothar Tyb’l: Nazis und Entnazifizierung in Teupitz – die Schatten des Adolf-Hitler-Platzes, https://www.teupitz.de/media/pdf/nazibroschure_a5_neu_pdf.pdf, abgerufen zuletzt am 13.12.2022.
Anmerkungen: Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden viele Straßen und Plätze zu Zwecken der Propaganda und Machtdemonstration umbenannt. Vor allem gemeinschaftlich genutzte Plätze waren für die Nationalsozialist*innen besonders interessant, da sie als Orte der kollektiven Identitätsbildung wirken. Mit den Umbenennungen sollten breite Bevölkerungsschichten angesprochen werden. Die Straßennamensgebung während der Zeit des Nationalsozialismus stand ausnahmslos im Dienst der nationalsozialistischen Ideologie und des Führerkults. So gab es beispielsweise zahlreiche Adolf-Hitler-Straßen oder -Plätze.
Im Rahmen der Entnazifizierung wurden ab 1945 die Straßen und Plätze, welche einen direkten Bezug zum NS-Regime hatten, wieder vollständig umbenannt.
Autor: Dr. Lothar Tyb’l (Berlin)