Wittenberge. Am 30. März verkündet die Fehrbelliner Zeitung, dass der Magistrat der Stadt Wittenberge die Umbenennung der höheren Schulen der Stadt beschlossen habe.
Das ehemalige Friedrich-Ebert-Realgymnasium heißt nun wieder Reformgymnasium mit Oberrealschule, die einstige Rathenau-Schule trägt den Namen Höhere Handelsschule. Auch die Friedrich-Ebert-Bilder aus den Schulen und aus dem Sitzungssaal der Stadtverordneten seien entfernt worden, so die Zeitung.
Quelle: Fehrbelliner Zeitung, Anzeiger für das Ländchen Bellin und die Umgegend, Nr. 38 vom 30. März 1933 (44. Jahrgang).
Anmerkung: Schon bald nach dem Machtantritt der Nazis wurden reichsweit zahlreiche Schulen, Straßen, Plätze etc. die nach demokratischen Politikern benannt waren, umbenannt.
Friedrich Ebert war ab 1913 Vorsitzender der deutschen sozialdemokratischen Partei und von 1919 bis zu seinem Tod im Jahr 1925 der erste Reichspräsident der Weimarer Republik. Walther Rathenau (1867-1922) war ein Politiker der liberalen Deutschen Demokratischen Partei. Im Januar 1922 wurde er deutscher Außenminister, am 24. Juni desselben Jahres wurde er von Mitgliedern der rechtsradikalen Organisation Consul ermordet.
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