Perleberg. Das KZ Perleberg wird aufgelöst und die dort untergebrachten Häftlinge – Funktionäre der SPD und KPD – werden ins KZ Oranienburg überführt.
Quelle: Dahmer Öffentlicher Anzeiger. Zentralblatt für Dahme und Umgegend und für die Landkreise zwischen Jüterbog, Luckenwalde, Baruth, Golßen, Luckau, Sonnewalde, Schlieben, Herzberg, Schönewalde, Nr. 151 vom 30. Juni 1933 (88. Jahrgang).
Anmerkung: Kommunist*innen und Sozialdemokrat*innen gehörten zu den politischen Hauptgegner*innen der Nationalsozialisten. Ihre systematische Verfolgung begann bereits unmittelbar nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten. Die Funktionäre und Mitglieder der Parteien wurden von Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft bei der Ausübung ihrer Arbeit behindert und wenig später systematisch verfolgt und in Lagern, Gefängnissen und Konzentrationslagern inhaftiert. Die SPD wurde schließlich am 22. Juni 1933 verboten. Die KPD wurde zwar nie verboten, aber vollkommen zerschlagen.
Das KZ Perleberg bestand vom 29. Mai 1933 bis zum 28. Juni 1933 außerhalb der Innenstadt in einem Wagenschuppen der ehemaligen Kaserne in der Feldstraße. Nachdem der Regierungspräsident in Potsdam die Auflösung des Lagers angeordnet hatte, wurden die insgesamt 40 Häftlinge des KZ Perleberg in das KZ Oranienburg überführt.
Das Konzentrationslager Oranienburg war eines der ersten nationalsozialistischen Konzentrationslager und bestand von März 1933 bis Juli 1934 in einer ehemaligen Brauerei in Oranienburg. Die insgesamt 3.000 Inhaftierten waren vor allem Mitglieder der SPD und KPD, mindestens 16 von ihnen wurden von der Wachmannschaft ermordet.
Weiterführende Links und Literatur:
Wolfgang Benz, Babara Diestel (Hg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Bd. 2, München 2005. S. 187ff.