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Teupitzer Nazis verbrennen Nationalflagge

Teupitz. Um 13.00 Uhr hisst die Teupitzer SA und SS am Rathaus die Hakenkreuzfahne. Sie holen die schwarz-rot-goldene Fahne der Weimarer Republik aus dem Rathaus und verbrennen sie auf der Straße. Gleichzeitig hissen Vertreter der  Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) die schwarz-weiß-rote Flagge des Kaiserreiches.

Quelle: Lothar Tyb’l: Nazis und Entnazifizierung in Teupitz – die Schatten des Adolf-Hitler-Platzes, https://www.teupitz.de/media/pdf/nazibroschure_a5_neu_pdf.pdf, abgerufen zuletzt am 13.12.2022, S. 5.

Anmerkungen: Die Nationalflagge Deutschlands war seit 1919 schwarz-rot-gold. Der Reichspräsident Hindenburg bestimmte mit seinem Erlass vom 12. März 1933, dass die alte kaiserliche Flagge mit den schwarz-weiß-roten Streifen und zusätzlich die Hakenkreuzflagge die Nationalflaggen Deutschlands zu sein haben.
Die Teupitzer SA und SS gingen also einige Tage vor der offiziellen Regelung gegen ein Symbol der Demokratie vor und verbrannten die noch gültige Nationalflagge Deutschlands.

Die in Teupitz beteiligten Deutschnationalen waren zu diesem Zeitpunkt noch der Ansicht, weiterhin gemeinsam mit den Nazis an der Macht zu bleiben. Drei Monate später stellte sich das als eine Illusion heraus. Am 27. Juni 1933 löste sich die DNVP auf Druck der NSDAP selbst auf.

Autor:  Dr.  Lothar Tyb’l (Berlin)