Buckow. Auf Antrag des Stadtverordnetenvorstehers Hans Harrer wird die Berliner Straße in Hitler-Straße und die Wriezener Straße in Kubestraße umbenannt.
Darüber hinaus soll im Sitzungssaal des Rathauses das Bild Adolf Hitlers aufgehangen, das dort noch befindliche Bild Eberts aber entfernt werden. Der Sitzungssaal soll außerdem künftig ständig mit der schwarz-weiß-roten Fahne und dem „Hakenkreuzbanner“ dekoriert werden. Wie der Lokalanzeiger berichtet, erteilen die versammelten Stadtverordneten diesen Anträgen einmütig ihre Zustimmung. Die gewählten Stadtvertreter der SPD sind nicht erschienen, da sie ihr Mandat zurückgegeben und der SPD-Ortsverein sich aufgelöst habe.
Quelle: Buckower Lokal-Anzeiger: Waldsieversdorfer Zeitung; Zeitung für die Märk. Schweiz, vom 2. Apri1 933 (38. Jahrgang).
Anmerkung: Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden viele Straßen und Plätze umbenannt. Nach einer späteren Verordnung des Reichsinnenministeriums zu Straßenbenennungen vom Juli 1933 war in jeder Stadt die wichtigste Straße oder der zentrale Platz nach Adolf Hitler zu benennen. Dies diente der Machtdemonstration der Nazis und half ihnen, den öffentlichen Raum für sich und ihre Ziele zu besetzen. Vor allem gemeinschaftlich genutzte Plätze und Gebäude waren für die Nationalsozialisten besonders interessant, da sie als Orte kollektiver Identitätsbildung wirken. Die Straßennamensgebung während des NS stand ausnahmslos im Dienst der nationalsozialistischen Ideologie und des Führerkults. Im Rahmen der Entnazifizierung ab 1945 wurden die Straßen und Plätze, welche einen direkten Bezug zum NS-Regime hatten, häufig wieder umbenannt.
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