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Schlägerei in Biesdorf

Biesdorf. In Biesdorf kam es gegen 4 Uhr früh zu einer Schlägerei zwischen zwei NSDAP-Angehörigen und einem KPD-Mitglied.

Das KPD-Mitglied wurde dabei am Kopf verletzt; einer der Nationalsozialisten wurde mit einem Messer an der Hand verletzt.

Quelle: Fehrbelliner Zeitung: Anzeiger für das Ländchen Bellin und Umgebung, behördliches Publikationsorgan für die Stadt Fehrbellin, Nr. 14 vom 2. Februar 1933 (44. Jahrgang).

Anmerkung: Mit dem Ausbruch der Weltwirtschaftskrise kam es zu einer Radikalisierung der politischen Lager und zu Saal- und Straßenschlachten sowie zu Überfällen auf kleinere Gruppen und Einzelpersonen zwischen NSDAP und KPD und weiteren Gruppierungen.

Politik fand überwiegend auf der Straße statt. Es herrschten zum Teil bürgerkriegsähnliche Zustände mit zahlreichen Toten und Verletzten.  Die gewalttätige Auseinandersetzung mit politischen Gegner*innen war bei den Nazis ein wesentlicher Teil Ihrer Strategie. Goebbels forderte bereits 1926: „Der Machtstaat beginnt auf der Straße. Wer die Straße erobern kann, kann auch einmal den Staat erobern“, hierbei gelte es „Terror und Brutalität“ einzusetzen.

Weiterführende Links und Literatur:

Joseph Goebbels

Weltwirtschaftskrise

Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)

Für Zitat von Goebbels siehe Karl-Günter Zelle: Hitlers zweifelnde Elite: Goebbels – Göring – Himmler – Speer, Ferdinand Schöningh. Paderborn 2010. S. 50

Einen Überblick zu den Straßenkämpfen gibt Martin Schuster: Die SA in der nationalsozialistischen Machtergreifung in Berlin und Brandenburg 1926–1934. Berlin 2005 (online), S. 215–225