Prenzlau. Das Schwedter Tageblatt vom 7. Dezember 1933 berichtet von der Aufdeckung eines kommunistischen Geheimverbandes durch die Landjägerei und die städtische Polizei in Prenzlau und Strasburg.
Die Zeitung schreibt, dass vor einiger Zeit ein Berliner „Instrukteur“ der Bezirksleitung der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) sogenannte 5er-Gruppen gegründet habe, die unter strengster Geheimhaltung arbeiten. Insgesamt wurden 13 Personen in Prenzlau und Strasburg „wegen Vorbereitung zum Hochverrat“ verhaftet, ein Großteil der Verhafteten hatte bereits im Frühjahr 1933 in „Schutzhaft“ gesessen.
Quelle: Schwedter Tageblatt, Vierradener Tageblatt, Heimatzeitung und Nachrichtenblatt, Nr. 286 vom 7. Dezember 1933 (40. Jahrgang).
Anmerkung: Die Kommunistische Partei gehörte zu den politischen Hauptgegner*innen der Nationalsozialist*innen. Sie versuchte unter anderem durch Widerstandsaktionen, Wandparolen und Flugblätter den politischen Kampf fortzuführen und die Bevölkerung auf sich aufmerksam zu machen. Nachdem die Partei durch die Nazis verboten und zerschlagen wurde und ihre Mitglieder systematisch verfolgt und inhaftiert wurden, arbeitete sie im Untergrund weiter am Sturz des NS-Regimes. Politischer Widerstand gegen den Nationalsozialismus, der dessen Ende zum Ziel hatte, wurde von der damaligen Justiz als „Hochverrat“ beurteilt.
Die sogenannte „Schutzhaft“ war ein wirkungsvolles Instrument der Nationalsozialist*innen zur willkürlichen Inhaftierung von politischen Gegner*innen. Die juristische Grundlage für die „Schutzhaft“ wurde mit der Reichstagsbrandverordnung vom 28. Februar 1933 geschaffen. Anfang 1933 waren vor allem Kommunist*innen, Sozialdemokrat*innen und Juden*Jüdinnen von der „Schutzhaft“ betroffen, später wurde das Instrument auch auf andere Personengruppen ausgeweitet.
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