Frankfurt (Oder). Das Schwedter Tageblatt meldet, dass am 5. Oktober 1933 in Frankfurt (Oder) eine große Führertagung der Hitlerjugend (HJ) des Gaugebietes Kurmark stattfindet.
Es wird angemerkt, dass das Erscheinen sämtlicher HJ- und Jungvolk-Führer auf der Tagung Pflicht sei. Reichsjugendführer Baldur von Schirach sei begeistert empfangen worden. Er spreche über „Wollen und Arbeit der HJ“ und betone in seiner Rede das Leistungsprinzip, das in der HJ gelte. Anschließend findet ein Fackelzug zum Marktplatz statt.
Quelle: Schwedter Tageblatt, Vierradener Tageblatt, Heimatzeitung und Nachrichtenblatt, Nr. 232 vom 4. Oktober 1933 (40. Jahrgang) und Nr. 235 vom 7. Oktober 1933 (40. Jahrgang.)
Anmerkung: Die Hitlerjugend wurde 1926 als Jugendorganisation der NSDAP gegründet und ab 1933 zum einzigen staatlichen Jugendverbund ausgebaut. Ziel der Organisation war es die Kinder und Jugendlichen ideologisch und körperlich im Geiste des Nationalsozialismus zu schulen und die männlichen Jugendlichen langfristig auf den Kriegsdienst vorzubereiten. Bis die Mitgliedschaft im Jahr 1939 verpflichtend wurde, versuchten die Nazis mit verschiedenen Mitteln und Anreizen möglichst viele der deutschen Jungen und Mädchen zum Eintritt in die Hitlerjugend zu bewegen. Indem andere Jugendverbände verboten wurden, sich auflösten oder aufgelöst wurden, zur HJ übertraten oder von ihr übernommen wurden, wuchs die Mitgliederzahl der HJ bis 1935 auf knapp vier Millionen.
Die Hitlerjugend war in verschiedene Organisationen aufgeteilt: Die Jungen von 10-14 Jahren waren im Deutschen Jungvolk, die Jungen von 14-18 Jahren in der Hitlerjugend organisiert. Die Mädchen waren von 10-14 Jahren bei den Deutschen Jungmädeln und von 14-17/18 Jahren beim Bund Deutscher Mädel (BDM). 1938 kam dann noch das BDM-Werk „Glaube und Schönheit“ für die 17- bis 21-jährigen Mädchen hinzu.
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