Neuruppin. Am 17. Februar 1934 wird bekannt, dass sich der „Bund Königin Luise“ auflöst und damit sämtliche Ortsgruppen des Bundes im Kreis Ruppin geschlossen werden.
Grund hierfür – so die ehemalige Untergauführerin des Bundes – sei die „notwendige Einheitlichkeit aller deutschen Frauenorganisationen“. Sie rät allen Mitgliedern sich der NS-Frauenschaft oder dem BDM anzuschließen.
Quelle: Fehrbelliner Zeitung, Anzeiger für das Ländchen Bellin und Umgebung, Nr. 20 vom 17. Februar 1934 (45. Jahrgang).
Anmerkung: Der „Bund Königin Luise“ war eine monarchistische Frauenorganisation während der Weimarer Republik und einer der größten Frauenverbände dieser Zeit. Der Bund unterstützte als einer der ersten Frauenverbände offen die NSDAP und löste sich 1934 im Zuge der sogenannten Gleichschaltung selbst auf.
Mit Gleichschaltung wird die Überführung von Organisationen in bestehende NS-Organisationen bezeichnet. Die Gleichschaltung erfolgte häufig auf Anweisung und unter Druck. Manche Organisationen reagierten auf den Druck mit Selbstauflösung und vollständiger Beendigung ihrer Tätigkeit, andere gaben dem Druck nach und traten NS-Organisationen bei. Einige Organisationen aber, wie der „Bund Königin Luise“, brauchten keine Anweisungen und kein Drängen, weil sie die Ansichten der Nationalsozialisten teilten; sie schalteten sich in vorauseilendem Gehorsam selbst gleich.
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