Turnow. Kommenden Sonntag werden die Ortsgruppenfahne und ein Wimpel des Jungvolks geweiht, so der Cottbuser Anzeiger.
Zu dieser Feierlichkeit erscheinen etwa 600 SA-Männer. Die Aufstellung beginne auf dem Platz des Amtsvorstehers. Für den Erwerb der Fahne wurden 105 Reichsmark an freiwilligen Spenden gesammelt. Für die Verpflegung ist die NS-Frauenschaft zuständig und der Festakt wird mit „deutschem“ Tanz beschlossen.
Quelle: Cottbuser Anzeiger: parteiamtliche Tageszeitung; amtliches Verkündigungsblatt der Stadtverwaltung Cottbus und des Landkreises Cottbus; Tageszeitung für die Lausitz; Lausitzer Landeszeitung, Nr. 156 vom 7. Juli 1933 (86. Jahrgang).
Anmerkung: Der Gebrauch von Fahnen im öffentlichen Raum, überwiegend mit dem Symbol des Hakenkreuzes, als Zeichen der Zugehörigkeit spielte von Anfang an in der Machtetablierung des NS-Regimes eine große Rolle. Die Nationalsozialisten betrieben einen regelrechten Fahnenkult. Jene sogenannten „Fahnenweihen“ fanden meist unter großen SA- und NSDAP-Aufgebot statt und wurden propagandistisch ausgeschlachtet.
Paul von Hindenburg bestimmte mit einem Erlass vom 12. März 1933, dass zukünftig zwei Nationalflaggen das „Dritte Reich“ symbolisieren sollten: zum einen die alte kaiserliche Flagge mit den schwarz-weiß-roten Streifen und zusätzlich die Hakenkreuzflagge. Mit dem „Reichsflaggengesetz“ (15. September 1935) galt die Hakenkreuzflagge als einzige Nationalflagge.
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