Potsdam. Im Buckower Lokalanzeiger ist zu lesen, dass der Oberbürgermeister von Potsdam bekannt gibt, dass die Stadt Potsdam nur noch Jugendliche unter 25 Jahren einstelle, die ihren Arbeitsdienst abgeleistet hätten.
Er begründet diese Maßnahme damit, dass zwar noch keine Arbeitsdienstplicht bestehe, es aber bereits heute „Ehrenpflicht jedes gesunden Deutschen sei, die Schule des Arbeitsdienstes zu durchlaufen“.
Quelle: Buckower Lokalanzeiger, Zeitung für die märkische Schweiz, Nr. 70 vom 12. Juni 1934 (39. Jahrgang).
Anmerkung: Der Reichsarbeitsdienst war dem Reichsinnenministerium angegliedert und diente ursprünglich der Bewältigung der hohen Arbeitslosigkeit. Die Bezahlung lag nur knapp über dem Arbeitslosengeld. Die Männer des Reichsarbeitsdienstes legten Moore trocken, kultivierten Ackerland oder bauten Straßen, Autobahnen und unter anderem auch den Westwall.
Der Reichsarbeitsdienst wurde 1935 für junge Männer und kurz nach Kriegsbeginn auch für junge Frauen verpflichtend. Das Leben im Arbeitslager, die ideologische Schulung und die militärische Ausbildung (der jungen Männer) waren Teil der nationalsozialistischen Erziehung der deutschen Jugend.
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