Fehrbellin. Am 10. Dezember 1933 findet in Fehrbellin eine Vorführung der Mitteldeutschen Spielschar der NSDAP mit dem Titel „Deutsche Weihnacht“ statt.
Quelle: Fehrbelliner Zeitung, Anzeiger für das Ländchen Bellin und Umgebung, Nr. 144 vom 07. Dezember 1933 (44. Jahrgang).
Anmerkung: Die Mitteldeutsche Spielschar war zu diesem Zeitpunkt die einzige Kulturorganisation, die von der Gaupropagandastelle Kurmark zugelassen wurde – was in der Anzeige extra betont wird.
Die Nationalsozialist*innen wollten den christlichen Glauben in der deutschen Bevölkerung zurückdrängen und durch eine Art Hitlerkult ersetzen. In diesem Zusammenhang wurde eine sogenannte Mittelstelle für Fest- und Feiergestaltung im Amt des „Beauftragten des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Erziehung der NSDAP“ (DBFU) eingerichtet, die auch für die Verbreitung der „Deutschen Weihnacht“ zuständig war.
Mit Hilfe der „Deutschen Weihnacht“ sollte der christliche Hintergrund des Festes zurückgedrängt und stattdessen ein „Fest der Volksgemeinschaft“ etabliert werden. Um dies zu bewerkstelligen wurde das traditionelle Weihnachtsfest neu inszeniert. Die ursprünglichen Traditionen und Symbole des christlichen Weihnachtsfestes sollten diffamiert und „germanisiert“ werden. Neuer Höhepunkt des Weihnachtsfestes war nicht mehr der 24., sondern der 21. Dezember, an dem die Wintersonnenwendfeier feierlich in der Gemeinschaft zelebriert werden sollte.
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