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Deutsche Christen feiern Kreiskirchentag

Belzig. In der St.-Marien-Kirche am Kirchplatz feiern die Deutsche Christen während ihres Kreiskirchentags im Mai 1933 einen Gottesdienst. Die Predigt verbindet Christentum mit dem Führerkult und betont die vermeintlich christlichen Werte von Adolf Hitler.

Bei der anschließenden Kundgebung im Schützenhaus fordert ein Pfarrer: „Die nationalsozialistische Idee marschiert, die Kirche muß sich eingliedern“. Die Schöpfung liebe „die klare Linie, nicht das Rassengemisch.“ Am 4. August gründet sich in Belzig eine Ortsgruppe der „Glaubensbewegung Deutsche Christen“.

Quelle: Treuenbrietzener Zeitung vom 22. Mai 1933 (74. Jahrgang).

Anmerkung: Die Deutschen Christen waren eine rassistische und antisemitische Bewegung innerhalb der protestantischen Kirche, die sich der nationalsozialistischen Ideologie verschrieben hatte. 1933 lösten sie den Kirchenkampf in der evangelischen Kirche zwischen den Deutschen Christen und der Bekennenden Kirche aus. Sie propagierten eine Gleichschaltung der evangelischen Kirche mit dem Nationalsozialismus, befürworteten das Führerprinzip, die Volkstum- und Rasseideologie und stilisierten ein heroisches Jesusbild. Nach der Machtübertragung besetzten sie die wichtigsten Positionen in den meisten Landeskirchen und der Deutschen Evangelischen Kirche.

Weiterführende Links:

Kirche und Nationalsozialismus

Deutsche Christen

Audiowalk Bad Belzig – Station III