Cottbus. Der erste SA-Film – „SA-Mann in Brand“ – ist nun in Cottbus zu sehen, so der Cottbuser Anzeiger.
Die Kammer-Lichtspiele zeigen den Film Montag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag, jeweils 17.30 und 20.30 Uhr. Auch Jugendliche haben zu diesem Film Zutritt. Per Zeitungsannonce wirbt die Kinemathek für kleine Preise. Inhalt des Films sei die Geschichte des SA-Mannes Fritz Brand und des Hitlerjungen Erich Lohner.
Quelle: Cottbuser Anzeiger: parteiamtliche Tageszeitung; amtliches Verkündigungsblatt der Stadtverwaltung Cottbus und des Landkreises Cottbus; Tageszeitung für die Lausitz; Lausitzer Landeszeitung, Nr. 151 vom 1.-2. Juli 1933 (86. Jahrgang).
Anmerkung: Für das politische Selbstverständnis und die Herrschaftstechniken der Nationalsozialist*innen war die Propaganda ein zentraler Bestandteil und eines der wichtigsten Instrumente zur Machtetablierung. Wenige Wochen nach der Machtübernahme wurde am 13. März 1933 das „Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda“ unter Joseph Goebbels geschaffen, welches das gesamte kulturelle Leben (gleichgeschaltete Presse, Film, Rundfunk, Literatur) im Reich bestimmte.
„SA-Mann Brand. Ein Bild aus unseren Tagen“ ist einer der ersten Propagandaspielfilme nach der Machtübertragung. Die Handlung des Films ist überschaubar. Vielmehr versuchte der Regisseur, Franz Seitz durch zahlreiche Massenszenen und Aufmärsche die nationalsozialistische Stärke und Ideologie zu propagieren. Das Bild von einer „einheitlichen Bewegung“ hinter Adolf Hitler galt es zu vermitteln. Dabei wurden meistens Wunschbilder (z. B. der „treue SA-Mann“) und Feindbilder (z. B. der „gefährliche Kommunist“) gegenübergestellt, um die deutsche Bevölkerung in ihrer Meinungsbildung gegen jene Feindbilder aufzubringen.
Der Film war an die gesamte deutsche Bevölkerung gerichtet. Aus diesem Grund wurde er oft vergünstigt angeboten.
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