Buckow. Am 5. April 1934 gibt der Amtsleiter der NS-Volkswohlfahrt in Buckow, von Paul bekannt, dass anhand der Einwohner*innenliste Buckows rekonstruiert wurde, dass noch immer nicht alle Einwohner*innen, die dazu in der Lage wären, Mitglied der NS-Volkswohlfahrt geworden sind.
Nachdem am Tag zuvor noch einmal Beitrittserklärungen verteilt wurden, werde nun erwartet, dass diese demnächst in Zimmer Nr. 3 des Rathauses abgeben werden.
Quelle: Buckower Lokalanzeiger, Zeitung für die märkische Schweiz, Nr. 41 vom 5. April 1934 (39. Jahrgang).
Anmerkung: Die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV) wurde am 18. April 1932 durch die Nazis als eingetragener Verein gegründet und am 3. Mai 1933 zur Parteiorganisation der NSDAP erhoben. Indem auf die Bevölkerung Druck ausgeübt wurde, wie die Zeitungsnachricht zeigt, wurde die NSV zur zweitgrößten Massenorganisation des nationalsozialistischen Deutschlands. Sie unterhielt verschiedene Wohlfahrtseinrichtungen, Gesundheitsprogramme und sozialfürsorgerische Initiativen.
Die NS-Volkswohlfahrt diente allerdings weniger der Fürsorge armer oder kranker Bevölkerungsteile, sondern mehr der Propaganda und der Stärkung der „Volksgemeinschaft“. Durch das soziale Netz der NS-Volkswohlfahrt fielen Juden*Jüdinnen, Alkoholiker*innen, entlassene Sträflinge und sogenannte „Asoziale“. Ab Oktober 1939 wurden Menschen mit Behinderungen planmäßig ermordet.
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