Fehrbellin. Fehrbellin feiert den Sieg der Brandenburger unter Führung des Großen Kurfürsten im Jahre 1675 gegen die schwedischen Truppen.
In der Fehrbelliner Zeitung heißt es, dass die offizielle Feier um 14.00 Uhr im Kurfürstenpark beginnt, anschließend ist ein Vorbeimarsch der SA, der HJ und der Fehrbelliner Vereine geplant. Der Tag schließe mit einem Konzert und anschließendem Tanz. Als Ehrengäste sind geladen: Paul von Hindenburg, Adolf Hitler, Hermann Göring, Josef Goebbels und Prinz August Wilhelm von Preußen.
In der Festpredigt führt Pfarrer Kessel aus Spandau von der Reichsleitung Deutscher Christen unter anderem aus, dass „es zwar immer noch Spießer genug [gäbe], die sich aufregten, wenn Kommunisten in Konzentrationslagern säßen, doch sollten sie sich darüber klar sein, dass diese an Leib und Seele verlotterten, aber bedauernswerten Menschen erst einmal dort lernen müssten, was Arbeit, Pflicht, usw. bedeutet“.
Zum Jahrestag der Schlacht von Fehrbellin am 18. Juni findet zudem ein Aufmarsch des Stahlhelms, Bund der Frontsoldaten statt, an dem die Kreise Ost-Havelland, West-Havelland, Neuruppin, Stadt Brandenburg, Zauch-Belzig und Jüterbog-Luckenwalde teilnehmen.
Quellen: Fehrbelliner Zeitung, Anzeiger für das Ländchen Bellin und Umgebung, Nr. 67 vom 10. Juni 1933 (44. Jahrgang); Fehrbelliner Zeitung, Anzeiger für das Ländchen Bellin und Umgebung, Nr. 71 vom 20. Juni 1933 (44. Jahrgang).
Anmerkung: Die Deutschen Christen (DC) waren eine rassistische und antisemitische Strömung im deutschen Protestantismus, die 1932 als eigene Kirchenpartei gegründet wurde. Ziel der DC war es, die evangelische Kirche an die Ideologie des Nationalsozialismus anzupassen, was zum Kirchenkampf mit anderen Protestant*innen führte. Die nationalsozialistische Ideologie der DC wird in dem Redeausschnitt sehr deutlich: Kommunist*innen werden als irregeleitet und bemitleidenswert und Konzentrationslager als harmlose Erziehungsinstitutionen dargestellt, die die Fehlgeleiteten wieder auf den rechten Weg führen.
Der Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten war ein paramilitärisch organisierter Wehrverband und wurde 1918 von dem Reserveoffizier Franz Seldte in Magdeburg gegründet. Die Organisation galt als bewaffneter Arm und sogenannter Saalschutz der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP).
Die Schlacht von Fehrbellin ist von besonderer Bedeutung, weil ihr Ausgang der erste eigenständige Sieg der brandenburgischen Armee war und das Staatsbewusstsein Brandenburg-Preußens stärkte.
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