Guben. Die Fehrbelliner Zeitung berichtet, dass der Gubener Stadtrat Schoeltze, welcher der SPD angehört und die Städtischen Werke, die Brennstoffversorgung und die Materialbeschaffung verwaltet, erhängt in einer Stallung aufgefunden worden sei.
Das Blatt erklärt, dass Schoeltze einen Nervenzusammenbruch erlitten habe. Grund des Suizids seien aufreibende Prozesse, persönliche Angriffe gegen ihn und Unglück in der Familie gewesen.
Quelle: Fehrbelliner Zeitung: Anzeiger für das Ländchen Bellin und Umgebung; behördliches Publikationsorgan für die Stadt Fehrbellin, Nr. 8 vom 19. Januar 1932 (43. Jahrgang).
Anmerkung: Mit der zunehmenden Gewalt auf den Straßen und der Machtausdehnung der Nationalsozialist*innen waren unter anderem Kommunist*innen und Sozialdemokrat*innen, als politisch und ideologisch Andersdenkende, Opfer von Diffamierungskampagnen. Diese Aktionen weiteten sich mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten massiv aus. Ab 1933 wurde die SPD genauso verfolgt wie die KPD und schließlich am 22. Juni 1933 verboten. Aus Verzweiflung begingen viele Opfer des NS-Regimes Selbstmord – der Freitod als ein letzter Akt der Selbstbehauptung.
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