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Zwölf Arbeitslager des Stahlhelm in der Prignitz

Pritzwalk. Der Stahlhelm der Prignitz eröffnet mit dem Eisenbahnarbeitslager in Pritzwalk sein zwölftes Arbeitslager im Bezirk des Gaus Prignitz.

Das Lager „Heidelberger Mühle“, das bisher 35 Jungstahlhelmer beherbergte, wird auf 60 Personen verstärkt. In den zwölf Stahlhelm-Arbeitslagern sind insgesamt 700 Arbeitsfreiwillige untergebracht.

Quelle: Fehrbelliner Zeitung: Anzeiger für das Ländchen Bellin und Umgebung; behördliches Publikationsorgan für die Stadt Fehrbellin, Nr. 52 vom 4. Mai 1933 (44. Jahrgang).

Anmerkung: Der Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten wurde 1918 gegründet und war ein Zusammenschluss ehemaliger Soldaten des Ersten Weltkrieges, welcher der konservativen Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) nahestand. Ab 1929 bekämpfte der paramilitärisch organisierte Stahlhelm offensiv die Weimarer Republik und verbündete sich mit den Nationalsozialisten.

Im Oktober 1931 schlossen sich der Stahlhelm, die NSDAP und die DNVP zur Harzburger Front zusammen, um gemeinsam in gewaltig inszenierten Aufmärschen die Republik zu attackieren. Nach der Machtübertragung wurden die jüngeren Mitglieder des Stahlhelms im Zuge der Gleichschaltung unter der neuen Bezeichnung „NS-Frontkämpferbund“ in die SA eingegliedert und 1935 schließlich aufgelöst.

Ab dem 03. August 1931 konnten Arbeitslose zu gemeinnützigen Arbeiten herangezogen werden. Damit wurde der „freiwillige Arbeitsdienst“ (FAD) zu einer öffentlichen Einrichtung. Seit 1933 diente der Arbeitsdienst vorwiegend der nationalsozialistischen Zielausrichtung und Erziehungsarbeit. Daraus resultierte schließlich der Reichsarbeitsdienst (RAD), der als ein „Ehrendienst am deutschen Volke“ propagiert wurde.

Weiterführende Links:

Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten

Harzburger Front

Reichsarbeitsdienst