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Wohlfahrtsausgaben fressen Steuereinnahmen

Wittenberge. In einer Sitzung des interfraktionellen Ausschusses zum neuen Haushaltsplan, berichtet Bürgermeister Linden, dass die Steuereinnahmen zu einem großen Teil durch die wirtschaftliche Fürsorge, die vor dem Ersten Weltkrieg 50.000 Mark betragen habe, heute aber 1.106.200 Mark verschlinge, aufgezehrt werden.

Alle Steuererhöhungen der letzten Jahre haben statt zu Mehreingängen überall zu Rückgängen geführt und sich als äußerst nachteilig erwiesen.

Quelle: Fehrbelliner Zeitung, Anzeiger für das Ländchen Bellin und Umgebung, Nr. 102 vom 30. August 1932 (43. Jahrgang).

Anmerkung: Deutschland befand sich seit dem Winter 1929/1930 – als es in den Strudel der Weltwirtschaftskrise geriet – in einer massiven finanziellen Notlage. Das zeigte sich gerade auch in den Kommunen und Gemeinden, die für die Wohlfahrtsunterstützung ihrer Einwohner*innen zuständig waren und die der ständig wachsenden Zahl von Bedürftigen – im Sommer 1932 erreichte die Arbeitslosenzahl die sechs-Millionen-Marke – oft nicht mehr gewachsen waren.

Weiterführende Links:

Weltwirtschaftskrise