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Weitere Verschlechterung des Arbeitsmarktes in Senftenberg

Senftenberg. Das Arbeitsamt in Senftenberg berichtet von einer weiteren Verschlechterung des Arbeitsmarktes.

In allen Berufen, insbesondere aber in der Bergbauindustrie, sei ein Rückgang zu verzeichnen. Insgesamt gebe es 4.606 Arbeitssuchende, von denen 1.905 Arbeitslosenunterstützung und 1.217 Krisenunterstützung erhalten.

Quelle: Fehrbelliner Zeitung, Anzeiger für das Ländchen Bellin und Umgebung, Nr. 101 vom 27. August 1931 (42. Jahrgang).

Anmerkung: Senftenberg ist seit der Mitte des 19. Jahrhunderts vom Bergbau, insbesondere von der Braunkohleförderung geprägt. Wenn die Arbeitsplätze im Bergbau weniger wurden, hatte das Auswirkungen auf die wirtschaftliche Situation der ganzen Stadt.

Deutschland befand sich seit dem Winter 1929/1930 – als es in den Strudel der Weltwirtschaftskrise geriet – in einer massiven finanziellen Notlage, die sich in immer weiter steigenden Arbeitslosenzahlen äußerte. Im Sommer 1932 erreichte die Arbeitslosenzahl schließlich die sechs-Millionen-Marke. Aufgrund der steigenden Arbeitslosenzahlen mussten Leistungen und Bezugsdauer der 1927 geschaffenen Arbeitslosenversicherung, die 1932 faktisch zusammenbrach, gekürzt werden. Wenn auch die auf die Arbeitslosenversicherung folgende und geringer bemessene Krisenunterstützung nicht mehr zahlte, mussten die Erwerbslosen schließlich auf die noch knapper bemessene Wohlfahrtsunterstützung ihrer Gemeinden zugreifen.

Weiterführende Links:

Weltwirtschaftskrise