Am 30. Januar 1933 ernannte Reichspräsident Paul von Hindenburg Adolf Hitler zum Reichskanzler. Dieser Tag markiert das Ende der Weimarer Republik und den Beginn des Nationalsozialismus. Hitlers Kabinett aus Deutschnationalen und Nationalsozialisten war sich von Beginn an einig, dass die Reichstagswahlen am 5. März 1933 die letzten sein sollten. Fortan wurde per Ermächtigungsgesetz diktatorisch regiert. Aber wie gelang es im Laufe des Jahres 1933, diese nationalsozialistische Herrschaft auch in der Fläche durchzusetzen? Und welche Unterstützung gab es vor Ort?
Bereits 80 Jahre nach der Machtübertragung an die NSDAP, im Jahr 2013, entwickelte das Aktionsbündnis Brandenburg in Kooperation mit der Agentur für Bildung – Geschichte, Politik und Medien und dem Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien e. V. diese Webseite. Auch damals basierte sie auf lokalen Ereignissen, die von den Initiator*innen und von interessierten Bürger*innen aus ganz Brandenburg zusammengetragen wurden. Diese mehr als 200 Ereignisse zeigen, dass die Durchsetzung des Nationalsozialismus von Beginn an mit Gewalt, Terror und Einschüchterung einherging.
90 Jahre nach der Machtübertragung haben wir zum Jahr 2023 die Webseite überarbeitet und ihr eine neue Gestalt gegeben. Zusätzlich wurden zusammen mit der Agentur für Bildung – Geschichte, Politik und Medien acht Städte in Brandenburg ausgewählt und mit Hilfe der vorliegenden Beiträge, aber auch durch weitere Recherchen in den Archiven und vor Ort, acht Audiowalks entwickelt. Später kam ein Audiowalk in Bad Belzig und einer in Potsdam hinzu. Alle zehn Audiowalks berichten von nationalsozialistischen Überzeugungstäter*innen und ihren ersten Opfern: den Jüdinnen*Juden und den politischen Gegner*innen aus SPD und KPD. Im Blickpunkt steht aber auch, welche Entscheidungen verschiedene Menschen vor Ort in dieser Zeit trafen und wie sie sich im Angesicht des NS-Terrors verhielten.
Die Audiotracks auf unserer Website begleiten Sie bei Ihrem Gang durch Stadt. Gemeinsam suchen wir Orte auf, an denen noch heute offensichtliche oder versteckte Spuren des Geschehens im Stadtbild zu entdecken sind. Diese Spuren entsprechen oft, aber nicht immer, den heute historisch bedeutsamen Gebäuden, Plätzen und Denkmälern der Stadt.
Die Audiowalks sind eine Ergänzung der ursprünglichen Website. Zusätzlich bietet Ihnen unsere Karte die Möglichkeit, die über 200 Ereignisse nach Themen zu filtern und sich bestimmte Regionen genauer anzuschauen. Begeben Sie sich gern eigenständig auf die weitere Spurensuche!
Gefördert mit Mitteln der Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg“