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Spreewaldtreffen der NSDAP des Wahlkreises Frankfurt (Oder)

Lübbenau. Am 4. und 5. Juni findet ein von der NSDAP des Wahlkreises Frankfurt (Oder)-Grenzmark organisiertes Treffen in Lübbenau statt.

Im Programm sind ein Gartenkonzert und eine Spreewaldfahrt in Hunderten von Kähnen. Es nehmen circa 3,000 Personen an der – zunächst vom Regierungspräsidenten verbotenen und nach einer Beschwerde der Partei vom Innenminister genehmigten – Veranstaltung teil.

Quelle: Fehrbelliner Zeitung, Anzeiger für das Ländchen Bellin und Umgebung, Nr. 66 vom 7. Juni 1932 (43. Jahrgang).

Anmerkung: Preußen wurde zu dieser Zeit vom sozialdemokratischen Otto Braun regiert und galt als Bollwerk der Demokratie in Deutschland. Innenminister Carl Severing warnte während seiner Amtszeit öffentlich vor der Gefahr, die von den Nationalsozialist*innen ausging. Am 20. Juli 1932 wurde die Regierung Braun per Notverordnung von Reichspräsident von Hindenburg abgesetzt. Offizieller Grund für diesen „Preußenschlag“ genannten Akt war die angebliche Unfähigkeit der Regierung, die öffentliche Ordnung zu gewährleisten.

Die NSDAP war im Mai 1932 in fast allen Landtagen stärkste Partei und strebte weiter nach der Macht.  Die nach der Absetzung Brünings neu gebildete Regierung von Papen benötigte die Unterstützung der NSDAP, die diese unter zwei Voraussetzungen gewährte: Erstens soll das Verbot der SA aufgehoben werden und zweitens soll es bald Neuwahlen geben. Diesen Forderungen wurde stattgegeben und Reichspräsident Hindenburg löste den Reichstag bereits am 4. Juni 1932 auf. Es folgte ein äußerst gewalttätiger Wahlkampf mit zahlreichen Toten durch Straßenschlachten zwischen den verschiedenen Gruppierungen.

Weiterführende Links:

NSDAP

Der „Preußenschlag“ 1932