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Schießerei in Wittstock an der Dosse

Wittstock. Am 5. Oktober 1931 kommt es in Wittstock an der Dosse wiederholt zu einer Schießerei zwischen Nazis und Kommunist*innen.

Die Fehrbelliner Zeitung meldet, die Kommunisten hätten in der Schützenstraße auf einen Trupp Nationalsozialisten gewartet und dort mit den Worten „Schießt die Aasbande tot!“  das Feuer eröffnet. Alle Schüsse seien fehlgegangen.

Quelle: Fehrbelliner Zeitung, Anzeiger für das Ländchen Bellin und Umgebung, Nr. 118 vom 6. Oktober 1931 (42. Jahrgang).

Anmerkung: Mit dem Ausbruch der Weltwirtschaftskrise kam es zu einer Zuspitzung der politischen Lage und zu Saal- und Straßenschlachten sowie zu Überfällen auf kleinere Gruppen und Einzelpersonen zwischen NSDAP, KPD und weiteren Gruppierungen.

Politik fand häufig auf der Straße statt. Goebbels forderte bereits 1926: „Der Machtstaat beginnt auf der Straße. Wer die Straße erobern kann, kann auch einmal den Staat erobern“, hierbei gelte es „Terror und Brutalität“ einzusetzen. Es herrschten zum Teil bürgerkriegsähnliche Zustände mit zahlreichen Toten und Verletzten.

Weiterführende Links und Literatur:

Joseph Goebbels

Weltwirtschaftskrise

Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)

Für Zitat von Goebbels siehe Karl-Günter Zelle: Hitlers zweifelnde Elite: Goebbels – Göring – Himmler – Speer, Ferdinand Schöningh. Paderborn 2010. S. 50

Einen Überblick zu den Straßenkämpfen gibt Martin Schuster: Die SA in der nationalsozialistischen Machtergreifung in Berlin und Brandenburg 1926–1934. Berlin 2005 (online), S. 215–225