Frankfurt (Oder). Wie die Fehrbelliner Zeitung meldet, findet am 17. und 18. Juni 1933 in Frankfurt (Oder) der sogenannte „Tag der SA-Gruppe Ostmark“ mit 20.000 SA-Männern statt.
Am Samstag werden sportliche Wettkämpfe auf dem Markendorfer Platz ausgetragen, denen Reichssportkommissar Hans von Tschammer und Osten beiwohnt. Am Sonntag finden ein Aufmarsch und eine Kundgebung auf dem Städtischen Sportplatz mit SA-Stabschef Röhm statt.
Quelle: Fehrbelliner Zeitung, Anzeiger für das Ländchen Bellin und Umgebung, Nr. 72 vom 22. Juni 1933 (44. Jahrgang).
Anmerkung: Die Sturmabteilung (SA) spielte als sogenannter Saalschutz und später als paramilitärische Kampforganisation eine große Rolle beim Aufstieg der Nationalsozialisten. Bei ihren zahlreichen Aufmärschen im Jahr der Machtübernahme wollte die Organisation Macht und Größe demonstrieren.
Ernst Röhm (1887–1934) war Führer der SA und im Kabinett Hitler zudem Reichsminister ohne Geschäftsbereich. Er wurde 1934 auf Befehl Hitlers ermordet. Als Vorwand für die Ermordung diente ein angeblicher Putschversuch seitens der SA, der sogenannte Röhm-Putsch. Röhm hatte nach der Machtübergabe eine „Zweite Revolution“ gefordert sowie die Aufstellung eines „NS-Volksheeres“, in welches die SA eingegliedert werden sollte. Außerdem wurde Röhm seine Homosexualität vorgehalten. Nach seiner Ermordung verlor die SA an Bedeutung.
Hans von Tschammer und Osten (1887–1943) war ab April 1933 Reichssportkommissar und ab Juli 1933 Reichssportführer.
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