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Versammlung der NS-Frauenschaft in Fehrbellin

Fehrbellin. Die erste Frauenschaftsversammlung im neuen Jahr findet am 11. Januar im Hotel „Hohenzollern“ statt, so meldet die Fehrbelliner Zeitung.

Nach Begrüßung und Glückwünschen bedankt sich die Leiterin für die Mitarbeit am Winterhilfswerk. Neben der Erledigung interner Angelegenheiten, gemeinsamen Singen (unter anderem das „Frauenschaftslied“), einem Vortrag über Kindeserziehung und hauswirtschaftlichen Ratschlägen wird auf diverse Veranstaltungen in der kommenden Zeit verwiesen.

Quelle: Fehrbelliner Zeitung: Anzeiger für das Ländchen Bellin und Umgebung; behördliches Publikationsorgan für die Stadt Fehrbellin, Nr. 7 vom 18. Januar 1934 (45. Jahrgang).

Anmerkung: Die NS-Frauenschaft (NSF) diente nach der Machtübertragung an die Nationalsozialist*innen der politischen Gleichschaltung aller anderen, nicht-nationalsozialistischen Frauenorganisationen. Die NSF wurde als ein Zusammenschluss mehrerer nationaler und nationalsozialistischer Frauenverbände im Oktober 1931 von der NSDAP gegründet und zur einzigen parteiamtlichen Frauenorganisation erklärt.  Wie die NSDAP war die NSF in Gau, Kreis, Ortsgruppe, Zelle und Block bzw. „Haushaltsgruppe“ unterteilt. Von Februar 1934 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges stand die NSF unter der Leitung der Reichsfrauenführerin Gertrud Scholtz-Klink. Da die Mitglieder den Auftrag erhielten, systematisch Beaufsichtigungs-, Schulungs- und Führungsaufgaben zu übernehmen, mussten sie mindestens einmal im Monat an den wöchentlich stattfindenden Frauenschaftsabenden teilnehmen.

Politisch hatte die NSF keinen direkten Einfluss. Ihre inhaltliche Zuständigkeit beschränkte sich gemäß dem nationalsozialistischem Frauenbild auf als typisch weiblich geltende Themen: die Frau als Mutter und Hausfrau. Dennoch prägten die Mitglieder des NSF als öffentlichkeitswirksame Funktionsträgerinnen maßgeblich das Leitbild der Frauen im NS-Regime.

Weiterführende Links:

„NS-Frauenschaft“

Gertrud Scholtz-Klink

Die NS-Frauenpolitik