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Nazis locken mit Belohnung

Hennigsdorf. Am 14. Juli 1933 erhöht der kommissarische Amtsvorsteher des Bezirks Hennigsdorf das Gehalt des Polizeikommissars Ernst Eder deutlich.

Er begründet die Lohnerhöhung damit, dass Kommissar Eder im Kampf gegen den Kommunismus in seinem Amtsbezirk eine tragende Rolle einnehme. Der Hennigsdorfer NSDAP-Ortsgruppenleiter Müller lobt das langjährige Parteimitglied außerdem dafür, dass er in der „Kampfzeit“ eine so aktive Unterstützung für ihn gewesen sei.

Quelle: Helmut Fritsch: Der Kommissar war strammer Nazi. In: Stadt Hennigsdorf (Hrsg.). Das dramatische Ende einer Demokratie, die Machtergreifung der Nazis in Hennigsdorf. Hennigsdorf 2012, S. 37.

Anmerkungen: Dies ist nur eins der vielen Beispiele dafür, dass die Nationalsozialist*innen, ihre eigenen Leute oder die Personen, die für sie kämpften, sehr gut belohnten. Dies geschah sowohl durch Geld (bzw. Lohnerhöhungen, wie in diesem Fall) wie auch durch Immobilien oder Führungsposten. Die Belohnungen waren einer der Gründe, warum die Nationalsozialist*innen so viele Anhänger*innen und Mitläufer*innen hatten. Die von den Nazis sogenannte „Kampfzeit“ war die Aufstiegszeit der NSDAP in den letzten Jahren der Weimarer Republik.

Autor: Linus Fuehrer, Aktionsbündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Rassismus

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