Cottbus. Der Bezirk Lausitz-Mitte der NSDAP berichtet im Cottbuser Anzeiger über ihre erste Bezirkstagung im neuen Jahr.
Die Partei verzeichnete 200 anwesende Personen, darunter Bezirksleiter Noatzke, der die Veranstaltung eröffnete, alle Ortsgruppenleiter, Kreisleiter und sonstige Amtsverwalter. Neben einer ausführlichen Darstellung der politischen Lage des Landes und der Zielsetzung Adolf Hitlers waren die Themen der Tagung unter anderem die Frühjahrsarbeit, einzelne Lager der „Harzburger Front“, das Gewerkschaftswesen, Landwirtschaft sowie Frauenfragen.
Quelle: Cottbuser Anzeiger: parteiamtliche Tageszeitung; amtliches Verkündigungsblatt der Stadtverwaltung Cottbus und des Landkreises Cottbus; Tageszeitung für die Lausitz; Lausitzer Landeszeitung, Nr. 8 vom 10. Januar 1932 (85. Jahrgang).
Anmerkung: Die 1925 neu gegründete „Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei“ (NSDAP) hatte unter anderem im Zuge der Weltwirtschaftskrise einige Erfolge zu verbuchen. Bei den Reichstagswahlen 1928 erreichte die NSDAP nur 2,6 %. Bei den Wahlen von 1930 erzielte sie bereits 18,3 % und war damit zweitstärkste Fraktion nach den Sozialdemokrat*innen. Am 31. Juli 1932 steigerte die NSDAP ihr Ergebnis sogar auf 37,4 % – sie wurde stärkste Partei im Reichstag und ihre Mitgliederzahl wuchs stetig an.
In der Parteisatzung vom 22. Mai 1926 legte die NSDAP eine Unterteilung des Deutschen Reiches in Gaue fest, um die Verwaltungsgebiete parteilich zu organisieren und kontrollieren. Nach 1933 diente die Gaugliederung (42 Gaue) als staatliche Struktur und war nach dem Führer-Prinzip in Kreise, Ortsgruppen, Zellen und Blöcken unterteilt – ein engmaschiges System der permanenten Kontrolle.
Nicht zuletzt dank ihrer Propaganda, zum Beispiel durch Wahlkundgebungen und Aufmärschen, stieg die NSDAP zu einer Massenbewegung auf. In den Tagungen und Versammlungen der NSDAP wurden die ideologischen und organisatorischen Pfeiler zur Etablierung der NS-Herrschaft kommuniziert.
Weiterführende Links:
Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP), 1918-1933