Marienwerder. Am 26. Februar 1932 wird bekannt, dass es der Gemeinde Marienwerder im Kreis Niederbarnim nicht mehr möglich ist, die Erwerbslosenunterstützung auszuzahlen.
Die Gemeinde bittet angesichts der großen Not zahlreicher Schiffer*innen- und Arbeiter*innenfamilien dringend um Staatsbeihilfe. Zuvor musste bereits die Nachbargemeinde Zerpenschleuse (Orsteil von Wandlitz) durch Staatshilfen vor dem finanziellen Bankrott gerettet werden.
Quelle: Schwedter Tageblatt, Vierradener Tageblatt, Heimatzeitung und Nachrichtenblatt, Nr. 48 vom 26. Februar 1932 (39. Jahrgang).
Anmerkung: Aufgrund der steigenden Arbeitslosenzahlen mussten Leistungen und Bezugsdauer der 1927 geschaffenen Arbeitslosenversicherung, die 1932 faktisch zusammenbrach, gekürzt werden. Wenn auch die auf die Arbeitslosenversicherung folgende und geringer bemessene Krisenunterstützung nicht mehr zahlte, mussten die Erwerbslosen auf die noch knapper bemessene Wohlfahrtsunterstützung ihrer Gemeinden zugreifen. Viele Kommunen waren diesem Ansturm aufgrund ihrer ohnehin schon klammen finanziellen Situation bald nicht gewachsen und mussten sich Bankrott erklären.
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