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Junger Kommunist in Bernau in Haft

Bernau. In der bei Bernau gelegenen Kolonie Neu-Bernau kommt es zu einem größeren Zusammenstoß zwischen nationalsozialistischen und kommunistischen Siedler*innen.

Die Polizei aus Bernau nimmt schließlich den Führer der kommunistischen Siedler und dessen Sohn in „Schutzhaft“. Nach einer Haftbeschwerde der beiden wird der Vater wieder entlassen. Der Sohn – dem ein Überfall auf den nationalsozialistischen Siedlerführer zur Last gelegt wird – bleibt in Haft. Der Siedlerführer soll den Anstoß zu den Ausschreitungen gegeben haben.

Quelle: Buckower Lokalanzeiger. Zeitung für die märkische Schweiz, Nr. 26 vom 28. Februar 1933 (38. Jahrgang).

Anmerkung: Ende der 1920er und Anfang der 1930er Jahre kam es vor allem aufgrund der wirtschaftlichen Situation zu einer Radikalisierung der politischen Lage in Deutschland, die zu zahlreichen Kämpfen zwischen Nationalsozialist*innen und Kommunist*innen sowie anderen Gruppierungen führte.

Die sogenannte „Schutzhaft“ war ein wirkungsvolles Instrument der Nazis zur willkürlichen Inhaftierung von politischen Gegner*innen. Anfang 1933 waren vor allem Kommunist*innen, Sozialdemokrat*innen und Juden*Jüdinnen von der „Schutzhaft“ betroffen, später wurde das Instrument auch auf andere Personengruppen ausgeweitet. Mit  der Reichstagsbrandverordnung vom 28. Februar 1933 wurde zwar eine juristische, aber keine rechtsstaatliche Grundlage für die „Schutzhaft“ geschaffen.

Weiterführend Links:

Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)

Schutzhaft