Luckenwalde. Die Luckenwalder Zeitung berichtet, dass in der Pfandkammer zu Luckenwalde im „Deutschen Hause“ im Zuge einer Zwangsvollstreckung eine öffentliche Versteigerung stattfindet.
Versteigert werden „1 Jagdkarabiner, Geldschrank, Korbtisch, Schreibtisch, 2 Stühle, 2 Schreibtische, 1 Sofa …“.
Quelle: Luckenwalder Zeitung vom 11. Februar 1933 (83. Jahrgang).
Anmerkung: Die Luckenwalder Zeitung gibt im Frühjahr 1933 immer wieder solche Zwangsvollstreckungen bekannt. In den meisten Versteigerungen wird privater Hausrat angeboten. Das weist darauf hin, dass Bürger*innen offensichtlich ihr persönliches Hab und Gut veräußern müssen. Die am 11. Februar aufgezählte Liste von Möbeln deutet auf einen gut situierten Haushalt hin. Es ist zu dieser Zeit nicht unüblich, dass sogar kleinadlige Gutshöfe ihr Mobiliar verkaufen, weil sie ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können.
Im Winter 1929/30 geriet Deutschland in den Strudel der Weltwirtschaftskrise. In ihrem Gefolge gingen Firmen und Banken in Konkurs und es kam zu Massenarbeitslosigkeit. Breite Bevölkerungsschichten fielen in Armut und konnten ihre Rechnungen und finanziellen Verpflichtungen nicht mehr bedienen. Zwangsversteigerungen von Hab und Gut waren die Folge von Überschuldungen.
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