Buckow. Die NSDAP gewinnt haushoch die Kommunalwahl in Buckow und sichert sich sechs Sitze in der Stadtverordnetenversammlung.
Der Buckower Lokalanzeiger veröffentlicht am 14. März 1933 folgende Bekanntmachung: „Nach dem festgestellten Ergebnis der am 12. März stattgefundenen Neuwahl der Stadtverordnetenversammlung wurden insgesamt 1271 Stimmen abgegeben: Es entfallen hiermit auf den Wahlvorschlag
1 nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (Hitler-Bewegung): 581 Stimmen – 6 Sitze
2 Sozialdemokratische Partei Deutschlands: 288 Stimmen – 2 Sitze
3 Schwarz-weiß-rot: 183 Stimmen – 1 Sitz
4 Unpolitische Bürgerliste: 219 Stimmen – 2 Sitze“
Im Anschluss an die Wahlen ziehen die ortsansässige Gruppen der SA, der SS und des Stahlhelms die bisher auf den hiesigen städtischen Gebäuden wehenden schwarz-rot-goldenen Flaggen ein und verbrennen sie öffentlich auf dem Marktplatz. Dazu wird das Deutschlandlied gesungen.
Quelle: Buckower Lokalanzeiger. Zeitung für die märkische Schweiz vom 14. März 1933 (38. Jahrgang).
Anmerkung: Bei den Reichstagswahlen kurz zuvor am 5. März erreichte die NSDAP nicht die absolute Mehrheit. Sie erzielte 43,9 Prozent der abgegebenen Stimmen und war so auf eine Koalition mit der sogenannten Kampffront Schwarz-weiß-rot angewiesen, um eine Reichsregierung zu bilden. Diese Kampffront war ein nach den alten Reichsfarben benanntes Wahlbündnis, das von der Deutschnationalen Volkspartei dominiert wurde. Es errang 8 % der Stimmen.
Die Buckower Wähler*innenschaft entschied sich schon in den Jahren zuvor mehrheitlich für die Nationalsozialist*innen bzw. für Parteien reaktionär-monarchistischer Ausrichtung. Im Vergleich zu den Ergebnissen der Reichstagswahlen eine Woche zuvor ist der Wahlerfolg der NSDAP in Buckow überdurchschnittlich hoch zu bewerten. In den Chroniken von Buckow wird berichtet, dass bereits in den 1920er Jahren an vielen Häusern in Buckow die schwarz-weiß-rote Reichsflagge gehisst wurde. Dadurch zeigten nicht wenige Einwohner*innen, dass sie mit der Weimarer Republik und den Bestimmungen des Versailler Vertrags nicht einverstanden waren.
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