Schwedt/ Radhun. Das Schwedter Tageblatt kündigt für Samstag, den 5. März 1932, um 10 Uhr eine Zwangsversteigerung an.
Der Obergerichtsvollzieher H. Wobschall werde auf dem Rittergut Raduhn Möbel, Silber, Gemälde, Teppiche, einen Geldschrank, Haus-, Küchen- und Wirtschaftsgeräte usw. gegen Meistgebot und Barzahlung versteigern.
Quelle: Schwedter Tageblatt: Vierradener Tageblatt; Heimatzeitung und Nachrichtenblatt, Nr. 52 vom 2. März 1932 (39. Jahrgang).
Anmerkung: Im Winter 1929/30 geriet Deutschland in den Strudel der Weltwirtschaftskrise. Ein verstärkter Produktionsrückgang, Konkurse und Zwangsversteigerungen, der Zusammenbruch des Geld- und Kreditwesens sowie die Bankenkrise 1931 waren zwangsläufige Folgeerscheinungen. Die Arbeitslosenzahl stieg drastisch an, breite Bevölkerungsschichten sahen sich in ihrer Existenz bedroht, wodurch sich unter anderem innenpolitische Auseinandersetzungen verschärften und sich politische Kräfte radikalisierten. Die von der Regierung Brüning eingeleitete Deflationspolitik führte zu einer weiteren Verschärfung der Krise.
In den Gazetten dieser Zeit ist ein Anstieg der Zwangsversteigerungen auffällig. Sowohl ganze Fabriken als auch kleine Höfe mussten ihren Besitz aufgeben.
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