Fehrbellin. Am 13. April 1934 findet eine Pflichtversammlung der Fehrbelliner NSDAP-Ortsgruppe statt, die wegen schwacher Beteiligung erst mit einer Verspätung von einer halben Stunde eröffnet werden kann.
Ortsgruppenleiter Klinger rügt das Fehlen vieler Mitglieder und erinnert daran, dass es Pflicht sei an den Mitgliederversammlungen der NSDAP teilzunehmen. Um den Mitgliedern etwas entgegenzukommen, wird beschlossen, in Zukunft die Versammlungen der Partei, der „Nationalsozialistischen Handwerks-, Handels- und Gewerbeorganisationen“ (NS-HAGO) und der NS-Volkswohlfahrt auf einen Abend zu legen.
Quelle: Fehrbelliner Zeitung, Anzeiger für das Ländchen Bellin und Umgebung, Nr. 44 vom 17. April 1934 (45. Jahrgang).
Anmerkung: Die Mitgliederversammlungen der NSDAP fanden monatlich statt und waren für die Mitglieder verpflichtend. In diesen Versammlungen wurden neue Mitglieder aufgenommen, Reden zur politischen Lage gehalten und die Arbeit für den Folgemonat festgelegt.
Der „Nationalsozialistische Kampfbund für den gewerblichen Mittelstand“, der im August 1933 in die „Nationalsozialistische Handwerks-, Handels- und Gewerbeorganisation“ (NS-HAGO) überführt wurde, hatte das offizielle Ziel, den Mittelstand zu stärken. Zu diesem Zweck führte die Organisation Boykottaktionen gegen (vor allem jüdische) Warenhäuser und Großunternehmen durch und zwang Verbandsvorsitzende zum Rücktritt.
Weiterführende Links und Literatur:
Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP)
Zur NS-Hago siehe auch: Wolfgang Benz: Geschichte des Dritten Reiches. Bonn 2008. S.47.