Buckow. Die Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation Buckow hält eine Sitzung unter Ortsgruppenleiter Harrer ab.
Das NSDAP-Mitglied Fiedler aus Waldsieversdorf spreche dabei über Zweck und Ziel der NSBO und die Begriffe Sozialismus und Nationalismus, was laut Zeitungsmeldung viele ehemalige Mitglieder der SPD und KPD zum Beitritt in die NSBO motiviert habe.
Quelle: Buckower Lokalanzeiger, Zeitung für die märkische Schweiz, Nr. 74 vom 18. Juni 1933 (38. Jahrgang).
Anmerkung: Die Gründung der NSBO erfolgte 1928 durch den völkisch-antikapitalistischen Flügel der NSDAP und diente der Anwerbung von Arbeiter*innen und der Verbreitung von NS-Propaganda in den Betrieben. Der völkische Antikapitalismus war nationalistisch ausgerichtet und richtete sich vor allem gegen das Finanzkapital, deren Verköperung in der nationalsozialistischen Ideologie Juden*Jüdinnen waren. Handwerk und Großindustrie hingegen standen als sogenanntes „schaffendes“ Kapital außerhalb der völkischen Kritik. Nach der Zerschlagung der Gewerkschaften im Mai 1933 hoffte die NSBO zur nationalsozialistischen Einheitsgewerkschaft aufzusteigen. Mit der durch Hitler befohlenen Ermordung des völkisch-sozialistisch ausgerichteten Organisationsführers Gregor Strasser wurde der Einfluss der NSBO 1934 allerdings stark zurückgedrängt. 1935 ging die Organisation schließlich in der Deutschen Arbeitsfront auf.
SPD und KPD waren die politischen Hauptgegner*innen des NS-Regimes. Die SPD wurde am 22. Juni 1933 verboten; die KPD wurde offiziell nie verboten, aber vollständig zerschlagen und ihre Mitglieder systematisch verfolgt.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Januar 1933 kam es zu zahlreichen Anträgen auf Mitgliedschaft in der NSDAP und ihren Unterorganisationen. Die NSDAP warb weiterhin damit, dass sie die Arbeitslosigkeit und wirtschaftliche Not beseitigen würde. Zudem gab es viele, die auf der Seite der Sieger stehen wollten und sich deswegen den Nationalsozialist*innen anschlossen.
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